Welche Aufgaben hat ein Bandagist?
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Der Bandagist erstellt Heilbehelfe jeder Art im Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat und erleichtert somit wesentlich das Leben vieler Menschen, dessen körperliche Bewegung auf Grund von Behinderungen eingeschrenkt ist. Vorwiegend fertig er Mieder, Einlagen oder Prothesen an, die mechanische und textiltechnische Fertigkeiten erfordern. |
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Was sind Bandagen? |
Als Bandagen (Wundverband oder Stützverband), bezeichnet man meist weiche, elastische Stoffstücke, mit denen Körperteile eingewickelt werden, um sie vor Schmutz zu schützen. Aber es gibt auch sogenannte Stützbandagen. Sie sollen die Gelenke vor Überbeanspruchung schützen. |
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Woher kommt das Wort Bandage? |
Das Fremdwort Bandage, wurde im 18 Jahrhundert aus dem französischen -bandage- entlehnt. Eigentlich bedeutet es Verbindung, Vereinigung (von Personen) und geht auf das französische -bande- zurück. |
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Was ist ein Bandagist? |
Der Bandagist gehört zu der Berufsgruppe der Orthopädietechniker. Orthopädietechniker ist eine Berufsgruppe innerhalb der Berufsgruppe der Medizintechniker. Sie erstellen nach ärztlicher Verordnung zur konservativen Behandlung von Fehlstellungen oder Schäden am Haltungsapparat und Bewegungsapparat des Patienten, individuell nach Maß, technische Hilfsmittel in Form von Prothesen oder Orthesen. In der Regel erfolgt dieses nach Gipsmodellen. Man zählt auch zu der Berufsgruppe der Orthopädietechniker außer den Bandagisten auch den Orthopädiemechaniker. |
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Was ist eine Prothese? |
Als Prothese wird in der Medizin der Ersatz von Gliedmaßen, Organen, oder Organteilen durch künstlich geschaffene, funktionell ähnliche Produkte bezeichnet. Das Wort Prothese kommt aus dem griechischen – pro = für und thesis = setzen, Stellung. |
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Was wird als Exoprothese bezeichnet? |
Wenn sich die Prothese außerhalb des Körpers befindet, so spricht man von einer Exoprothese. Zum Beispiel wie bei künstlichen Gliedmaßen, Armprothesen, Beinprothesen oder Handprothesen. |
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Was ist eine Endoprothese? |
Endoprothesen sind Implantate. Diese Implantate verbleiben dauerhaft im Körper. Die bekanntesten Endoprothesen sind zum Beispiel künstliche Hüftgelenke. Es gibt aber auch Sprunggelenks-Endoprothesen, Ellenbogengelenksprothesen, Fingergelenksprothesen, Kniegelenks-Endoprothesen oder Schultergelenks-Endoprothesen. |
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Was ist ein Implantat? |
Ein Implantat ist ein im Körper eingepflanztes künstliches Material. Diese soll permanent oder zumindest für einen längeren Zeitraum dort verbleiben. Implantate unterscheidet man häufig nach medizinischen, plastischen, und funktionellen Implantaten. |
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Was ist eine Orthese? |
Als Orthese wird ein industriell oder durch Orthopädietechniker hergestelltes medizinisches Hilfsmittel bezeichnet. Es dient zur Unterstützung von eingeschränkt funktionstüchtigen Körperteilen. Die Orthese wird auch zur Korrektur von Fehlstellungen verwendet, soweit es sich dabei um Haltungsfehler oder Stellungsfehler handelt, die abänderlich sind oder wo weitgehend oder zumindest teilweiser Funktiosersatz erreicht werden kann, wie schlaffe Lähmungen, die meistens von Muskeldystrophie begleitet sind und funktionale Beinlängendifferenzen. |
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Wann gab es die ersten Protesen? |
Schon 2000 v.Chr. gab es bereits in Ägypten die ersten einfachen Prothesen für Gliedmaßen. Ab dem Mittelalter wurden Prothesen aus Holz oder Eisen verwendet. Die ersten modernen Prothesen die auch einfache Bewegungen ermöglichten, wurden für die vielen verstümmelten Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges, die Gliedmaßen verloren hatten entwickelt. Ferdinand Sauerbruch oder Konrad Biesalski zwei führende Chirurgen erfanden Prothesen wie den sogenannten Sauerbruch-Arm oder die Fischer-Hand. Diese Prothesen ermöglichten auf Grund ihrer Kosten jedoch nur wenigen Versehrten ein handicaparmes Leben. |
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Wie werden Prothesen eingeteilt? |
Prothesen können eingeteilt werden in Prothesen der Extremität, in Endoprothesen, in Neuroprothesen, und in Zahnprothesen. Außerdem können Prothesen der unteren Extremität in Fußprothesen für Amputationen und Exartikulationen unterhalb des Sprunggelenks, in Unterschenkelprothesen für Amputationen unterhalb des Knies und Oberschenkelprothesen für Amputationen oberhalb des Knies, sowie für Exartikulationen des Knies unterschieden werden. Für die prothetische Versorgung bei Hüftexartikulationen oder Hemimpelvektomien baut man Ganzbeinprothesen. Weiters können Prothesen der oberen Extremität in Oberarmprothesen und Unterarmprothesen eingeteilt werden. |
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Was ist die Anthropomorphe Hand? |
In einer Studie des deutschen Zentrums für Luftfahrt und Raumfahrt (DLR)wurde gemeinsam mit dem Harbin Institute of Technology (HIT) und dem Werkzeugbauunternehmen Schunk die SAH- SCHUNK Anthropomorphe Hand entwickelt. Sie basiert auf einem vier- Finger- Konzept. Flexible Greifaufgaben und Manipulationsaufgaben sollen damit in einer unstrukturierten und unvorhersehbaren Umgebung wahrgenommen werden. Diese, für ein menschliches Umfeld typische, Aufgabe führte zu einem der menschlichen Hand ähnelnden Aufbau des Greifsystems. Ein hohes Maß an Griffsicherheit und Fingerspitzengefühl werden durch rutschhemmende Griffflächen sowie Positionssensoren und Kraftsensoren ermöglicht. Das anthropomorphe Greifsystem ist damit speziell für den Einsatz an Servicerobotern und in Handprothesen ausgelegt. |
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Wozu werden Bandagen verwendet? |
Bandagen entlasten, stützen, wärmen und aktivieren Gewebe und Gelenke. Bandagen werden eingesetzt in der Therapie oder der Prävention- zum Beispiel im Sport. Optimale Passform und perfekter Sitz der richtigen Bandage sind Voraussetzung. |
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Was ist ein Orthopädiemechaniker? |
Der Orthopädiemechaniker ist ein medizinischer Handwerksberuf. Er fertigt Prothesen als auch Orthesen für den Haltungsapparat und den Bewegungsapparat an. Das reicht von Einlagen bis zu Armprothesen und Beinprothesen beziehungsweise Stützapparaten, Nachtschienen bei Fehlstellungen im Kniegelenk bei Kleinkindern, Korsetts usw. Diese werden individuell nach Gipsmodell angefertigt. Am neunten Dezember 1991 wurde durch die enge Verbindung zur Tätigkeit des Bandagisten die Handwerksberufe Orthopädiemechaniker und Bandagist zu einem Handwerksberuf zusammengefasst. Das Gewerbe trägt seit dem ersten April 1998 die Bezeichnung Orthopädietechniker. |
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Welche Tätigkeiten verrichten OrthopädietechnikerInnen? |
Die OrthopädietechnikerInnen bearbeiten spezielle Materialien. Das ist zum Beispiel Titan, Karbonfasern, Kunststoffen oder Silikon, aber auch traditionelle Stoffe wie Holz, Stahl oder Textilien. Beim Ausführen der Arbeiten unterstützen aktuelle techniken wie zum Beispiel das Maßnehmen per Laser. OrthopädietechnikerInnen müssen sich auch in den Bereichen Elektronik, Pneumatik, und Hydraulik und Biomechanik auskennen weil es auch elektronisch gesteuerte Prothesen gibt. Ein Teilbereich der Medizin ist die Orthopädie. Sie korrigiert und beugt Deformationen des Körpers vor. FachärztInnen für Orthopädie sind für den medizinisch-chirurgischen Bereich zuständig. Die OrthopädietechnikerInnen, die orthopädische Hilfsmittel anfertigen, sind für den technischen und handwerklichen Bereich zuständig. |
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Welche zusätzlichen Aufgabenbereiche haben OrthopädietechnikerInnen? |
Die wichtigsten zusätzlichen Aufgabenbereiche sind Anatomie, Physiologie und Pathologie des Stütz- und Bewegungsapparates messen, abformen und modellieren, reparieren und instandhalten von Prothesen, orthopädische Schuhzurichtung als Ergänzung von Prothesen am Konfektionsschuh durchführen, anpassen von Rollstühlen, Sitzschalen und rehabilitationstechnischen Geräten, sowie Lagerungssysteme als Sitz- und Liegehilfen, anpassen von Stoma- und Inkontinenzartikeln, konstruieren und Aufbauen von Kompressionsbandagen Elektronische Datenverarbeitung , Tarifabrechnungen und PatientInnenrechnungen, beachten der Hygienevorschriften, einschlägige Ausrüstungen, Maschinen und Werkzeuge pflegen und warten und einfache Instandhaltungsarbeiten durchführen, anwendung des Medizinproduktegesetzes, auf Basis einer ärztlichen Verordnung PatientInnen fachgerecht mit den orthopädischen Mitteln versorgen und über deren fachgerechte Anwendung beraten, technische und medizinische Unterlagen lesen, anfertigen und anwenden, beurteilen und einsetzen von Werkstoffen, konstruieren, aufbauen und anpassen von Prothesen an den oberen und unteren Extremitäten. |
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Zwischen welchen drei Schwerpunkten kann man im Lehrberuf Orthopäditechnik wählen? |
Beim Lehrberuf Orthopädietechnik hat man die Möglichkeit, zwischen drei Schwerpunkten wählen zu können und zwar, für die Orthopädietechnik mit dem Schwerpunkt Orthesentechnik, für die Orthopädietechnik mit dem Schwerpunkt Prothesentechnik, und für die Orthopädietechnik mit dem Schwerpunkt Rehabilitationstechnik. |
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Welche Tätigkeiten verrichtet ein OrthopädietechnikerIn im Bereich Orthesentechnik? |
Ein OrthopädietechnikerIn im Bereich Orthesentechnik stellt medizinisch-technische Heilmittel und Hilfsmittel her. Sie dienen zur Entlastung und Stützung geschwächter Körperteile. Orthesen sind zum Beispiel Bandagen, Stützmieder und Stützapparate wie zum Beispiel Fußstützen, Beinstützen, Kniestützen, und Rumpfstützen. Orthesen werden von OrthopädietechnikerInnen nach medizinischen Unterlagen hergestellt. Dabei leimen, löten, sägen und kleben sie und bedienen außerdem computergesteuerte Messgeräte. OrthopädietechnikerInnen helfen den Kunden und Kundinnen bei den Anproben, und nehmen Korrekturen vor. Sie verrichten ihre Tätigkeiten in Werkstätten von orthopädischen Fachgeschäften, oder in den orthopädischen Abteilungen von Krankenhäusern gemeinsam mit ihren BerufskollegInnen, und haben Kontakt zu Fachkräften aus dem medizinischen Bereich wie zum Beispiel PhysiotherapeutInnen und FachärztInnen für Orthopädie, und den KundInnen. |
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Welche Tätigkeiten verrichtet ein OrthopädietechnikerIn im Bereich Prothesentechnik? |
Ein OrthopädietechnikerIn im Bereich Prothesentechnik stellt nach medizinischen Unterlagen Prothesen her. Prothesen sind ein künstlicher Ersatz für fehlende Körperteile, und dienen zum Augleich von Erkrankungen und Fehlbildungen des menschlichen Bewegungsapparates. OrthopädietechnikerInnen feilen, sägen, löten und schweißen, und bedienen außerdem computergesteuerte Messeinrichtungen. Sie arbeiten gemeinsam mit ihren Berufskolleginnen in orthopädischen Abteilungen von Krankenhäusern, in Werkstätten von orthopädischen Fachgeschäften, und haben Kontakt zu Fachkräften aus dem medizinischen Bereich wie zum Beispiel FachärztInnen für Orthopädie oder PhysiotherapeutInnen. |
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Welche Tätigkeiten verrichtet ein OrthopädietechnikerIn im Bereich Rehabilitationstechnik? |
Ein OrthopädietechnikerIn im Bereich Rehabilitationstechnik stellt Geräte und Hilfsmittel wie zum Beispiel Rollstühle, Sitzhilfen, Liegehilfen, Gehhilfen, Stehhilfen, Badehilfen usw. her. Diese werden nach medizinischen Unterlagen hergestellt, wobei sie elektronische sowie pneumatische und hydraulische Bauelemente zusammensetzen, und computergesteuerte Messeinrichtungen bedienen. Sie haben Kontakt zu Fachkräften aus dem medizinischen Bereich wie zum Beispiel FachärztInnen für Orthopädie und PhysiotherapeutInnen, arbeiten in Werkstätten von orthopädischen Fachgeschäften oder in orthopädischen Abteilungen von Krankenhäusern oder Rehabilitationszentren gemeinsam mit ihren BerufskollegInnen. |
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