Was wird mit einer Aromatherapie behandelt?
Die Aromatherapie ist ein Bestandteil der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und Teil komplementärmedizinischer Methoden. Mit der Aromatherapie werden durch den  Einsatz von ätherischen Ölen, Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen gezielt behandelt.

Seit wann gibt es die Aromatherapie?
In Mesopotamien und Ägypten wurden schon zur Zeit der alten Hochkulturen Pflanzenteile und Duftstoffe meistens in Form von Räucherwerk für therapeutische und rituelle Zwecke angewandt. Von diesem Räucherwerk abgeleitet wurde die heutige Bezeichnung Parfum- aus dem lateinischen per fumum, was soviel wie durch den Rauch bedeutet für wohlriechende Duftölmischungen. Plinius ein römischer Geschichtsschreiber berichtet etwa von der Anwendung von Pfefferminzblättern zur Reinigung von Krankenräumen. Die Arbeit mit Duftstoffen wurde nicht nur im Zwei-Stromland sondern auch in China und Indien*praktiziert. Ausgrabungen und Überlieferungen berichten von der Auseinandersetzung mit der Wirkung der Duftstoffe, die in der damaligen Zeit für den Wohlgeruch in der Stadt aber auch für Opfergaben der Götter verwendet wurden. In Krankenstuben und nach Epidemien beobachtete man Reinigungseffekte durch Verbrennen aromatischer Hölzer, Zweige, Harze, und Rinden. Durch den aromatischen Rauch der Pflanzenteile konnten die ersten Beobachtungen gemacht werden. Es entstanden balsamische Räuchermischungen die man zur Beruhigung einsetzte, klärende Düfte die man zu Reinigungszeremonien verwendete, und andere

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die zum Schutz vor Krankheiten zusammengestellt wurden.Schon immer muß man sich wohl Gedanken gemacht haben, wie man am besten an die aromatischen Stoffe eines Pflanzenteiles, an die Öldrüsen, den Schätzen der aromatischen Natur herankommt. Die Öldrüsen brechen während des Brennens auf, öffnen sich, und verströmen ihren herrlichen Duft. Schon vor 5000 Jahren muß man wohl schon von der Destillierkunst gewußt haben, denn Archäologen fanden in Mesopotamien ein Destilliergerät. Ägyptische Gräber bieten Beweise, dass schon mindestens 4000 jahre vor unserer Zeitrechnung die Kunst der Herstellung von ätherischen

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Ölen verwendet wurde. Viele Mumien hätten ohne diesen Errungenschaften nicht so erhalten werden können. Auf alten Tontafeln werden geheime Rezepturen verkündet, die für allerlei Zwecke gebraucht wurden. Salben, Pasten, und Räucherwerk-Mischungen wurden schon damals für die Kosmetik und die Medizin hergestellt. Düfte hatten in der damaligen Zeit einen hohen Stellenwert und wurden teilweise mit Gold aufgewogen. In der Bibel wurden die Öle mehrfach erwähnt und ihre Wirkung hoch geschätzt. Man setzte sie auch hier schon gezielt gegen verschiedene Verstimmungen ein, und manches wurde als Medizin verarbeitet. Heute würde man

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Aromatherapie dazu sagen. Durch arabische Ärzte und Alchemisten die im Mittelmeerraum ihr Wissen weitergaben erfuhr man neues. Um die Kräuter und Räucherungen war es zwischenzeitlich ruhig geworden. Hildegard von Bingen erwähnte erstmals den Lavendel in einem Buch zusammen mit vielen anderen heimischen Kräutern, die der ganzheitlichen Heilweise dienten. Eingehend befaßte sich Paracelsus 1493 – 1541 mit den ätherischen Ölen. Der Franzose Rene-Maurice Gattefosse prägte erstmals durch seine Veröffentlichung 1937 die Aromatherapie so wie sie heute verstanden wird. Als Chemiker aus Lyon und Sohn eines Parfümeurs

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machte er durch einen Unfall in seinem Labor Bekanntschaft mit dem ätherischen öl von Lavendel. Durch diesen Vorfall wurde das Interesse an Lavendel geweckt. Rene-Maurice Gattefosse Anliegen war, die wirkung der ätherischen Öle als kosmetisches und medizinisches Mittel zu erforschen. Der Franzose Dr. jean Valnet kam im Vietnam-Krieg gezwungernermaßen auf die ätherischen Öle. Ihn überraschte dabei die positive Wirkung der öle, sodaß er sein ganzes Leben damit verbrachte, diese in Frankreich seinen Kollegen in der Medizin zugänglich zu machen. Jean Valnet gab 1964 sein Buch Aromatherapie („Aromathérapie, Traitement des

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maladies par les essences des plantes“) heraus. Heute noch wird in Frankreich an zwei großen Universitäten die Wirksamkeit der ätherischen Öle erforscht. Die Aromatherapie wurde von Frankreich aus nach England gebracht wo viele Schulen entstanden. Auch die königliche Familie war von dieser Therapie sehr angetan. Marguerite Maury und Micheline Arcier schrieben Bücher, die heute noch zu kaufen sind. Es folgten Tisserand, Shirley Price und viele andere… Gleichzeitig arbeitete man in Italien an Studien im psychischen Bereich. Der Italiener Paolo Rovesti veröffentlichte in seinem Buch Ergebnisse, welche Öle den größten Erfolg bei

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Depressionen, Hysterie, und Angst verzeichneten. Ätherische öle setzt man auch heute für bestimmte Krankheitsbilder ein. Sie werden auch in der Schulmedizin, sofern es in den Ländern gesetzlich zugelassen ist, aufgenommen und eingesetzt.


Was ist eine Aromatherapie?
Als Aromatherapie wird die Anwendung ätherischer Öle zur Beeinflussung von Gesundheit und Wohlbefinden bezeichnet. Diese in der Aromatherapie verwendeten ätherischen Öle werden aus Pflanzen extrahiert. Große Anteile an ätherischen Ölen finden sich zum Beispiel in Kamille, Lavendel, Jasmin, Rosmarin, Thymian, und Sandelholz. Diese Pflanzen werden deshalb häufig zur Gewinnung ätherischer Öle genutzt. Der Begriff Aromatherapie wurde im Jahre 1920 durch den französischen Chemiker Rene` Maurice Gattefosse geprägt.

Was sind ätherische Öle?
Ätherische Öle sind Arzneimittel. Deshalb findet bei ihrer medizinischen Nutzung in Deutschland das Arzneimittelgesetz Anwendung. Ätherische Öle sind Bestand des DAB (Deutsches Arzneibuch) und des Ph. Eur. (Europäisches Arzneimittelbuch), und sind in über 2000 Medikamenten enthalten. Auch sind ätherische Öle kosmetische Mittel, und in kosmetischen Präparaten enthalten. Deshalb finden die Regelungen der europäischen Kosmetikverordnung Anwendung. Ebenso sind sie Lebensmittel und Bedarfsgegenstände, und somit Teil des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes (LmBG). Sie sind frei verkäuflich und von jedem anwendbar. Die ätherischen Öle sind eine grosse Gruppe von natürlichen Substanzen. Sie sind in vielen Pflanzen enthalten. Typisch an ätherischen Ölen ist, dass sie riechen. Viele ätherische Öle haben einen angenehmen Geruch nur wenige werden als unangenehm empfunden.

Warum werden die ätherischen Öle „ätherisch“ genannt?
Man nennt die ätherischen Öle deshalb ätherisch, weil die duftenden öligen Substanzen im Laufe der Zeit oder bei Erhitzung ohne einen Rückstand zu hinterlassen verdunsten. Sie verdunsten und verschwinden im Äther- also in der Luft.

Warum können wir ätherische Öle riechen?
Durch den Verdunstungsvorgang verteilen sich die feinen Tröpfchen der ätherischen Öle im Raum und gelangen so auch in unsere Nase, wo sie an unserem Riechkolben vorbei streifen, sodass wir sie riechen können.

Welche Wirkungen haben ätherische Öle?
Körperliche Wirkungen ätherischer Öle, wie beispielsweise die Förderung der Verdauungstätigkeit mancher Öle finden uneingeschränkte Zustimmung der Naturwissenschaft, hingegen andere Wirkungen die sich mehr auf die Seele beziehen, sind naturgemäß umstritten. Hier sind einige Anwendungsmöglichkeiten beider Wirkungsbereiche: Hautpflegende Wirkung, Befreiung der Atemwege, Seelische Wirkung, Förderung der Verdauung, Antibiotische Wirkung, Krampflösende Wirkung.

Auf welche Arten können ätherische Öle angewendet werden?
Ätherische Öle können auf zahlreiche Arten angewendet werden wie zum Beispiel als Massage-Öle, Balsam, Saunaaufguss, Gewürze, Tee, für Dampfbäder, zum räuchern, als reine ätherische Öle, Kompressen mit ätherischen Ölen, Aromamassage, Aromakosmetik,  Aromaküche,  und für Duftlampen.

Welche ätherischen Öle gibt es?
Es gibt zum Beispiel Ackerminze, Baldrian, Basilikum, Bay, Beifuss – Wilder Wermut, Benzoe, Bergamotte, Birke, Bitterorange, Blaue Kamille, Blutorange, Bohnenkraut, Buccoblätter, Agarholz, Angelikawurzel, Anis, Amyris, Arnika, Cajeput, Calendula, Cananga, Cascarilla, Cassia, Cistrose, Citronella, Clementine, Copaiva, Costuswurzel, Davana, Dill, Douglasie, Edeltanne, Eichenmoos, Eisenkraut, Elemi, Enzian, Estragon, Eukalyptus, Fenchel, Fichte, Galbanum, Galgant, Gelbwurz, Geranium, Gingergrass, Ginster, Goldrute, Grapefriut, Grüner, Anis, Guajakholz, Gurjunbalsam, Honig, Hopfen, Hyazinthe, Immortelle, Ingwer, Iris, Jasmin,*Johanniskraut, Kakao, Kalmus, Kamille, Kamille blau, Kamille römische, Kampfer, Kanuka, Kardamom, Karotte, Kiefernnadelöl, Knoblauch, Koriander, Krauseminze, Kreuzkümmel, Kümmel, Lärche, Latschenkiefer, Lavandin, Lavendel, Lavendel spica, Lemongras, Liebstöckel, Limette, Linaloe, Litsea, Lorbeer, Macis, Magnolie, Mairose, Majoran, Mandarine, Mandarinenholz, Manuka Tea-Tree, Meerkiefer, Melisse, Mimose, Moschuskörneröl, Muskatellersalbei, Muskatnuss, Myrrhe, Myrte, Nagarmotha, Narde, Narzisse, Nelke, Neroli, Niaouli, Orange, Orange süß, Origanum, Palmarosa, Patchouli, Perubalsam, Petersilie, Petit Grain, Pfeffer,*

Pfefferminz, Piment, Poleyminze, Quendel, Rainfarn, Raute, Ravensara, Ravintsara, Rose, Rosenholz, Römische Kamille, Salbei, Sandelholz, Santolin, Sassafras, Schafgarbe, Schopflavendel, Sellerie, Siamholz, Styrax, Tabak, Tagetes, Tannenzapfen, Teebaumöl -Ti-Baum Tea Tree, Terpentin, Thuja, Thymian, Tolu-Tolubalsam, Tonka-Tonka, Tuberose, Vanille, Veilchen, Vetiver, Wacholder, Weihrauch, Weisstanne, Wermut, Wiesenkönigin, Wintergreen – Wintergrün, Wurmsamen, Ylang-Ylang, Ysop, Zeder, Zimt, Zirbelkiefer, Zitrone, Zitronellagras, Zwiebel, oder Zypresse.


Wie werden ätherische Öle noch genannt?
Ätherische Öle nennt man auch Aromaöle oder Duftöle. Ätherische Öle sind die Lebenskraft, das Kraftfeld der Pflanzen. Diese Lebenskraft kann man mit Hilfe der sogenannten Kirlianfotografie darstellen. Die Austrahlung der energiegeladenen Aromaöle bezeichnet man als Aura.

Wie wichtig sind ätherische Öle für die Pflanzen?
Ätherische Öle der Aromatherapie haben unterschiedliche Heilkräfte, da sie auch für die Pflanzen selbst und deren Existenz sehr wichtig sind. Sie erfüllen ihre Aufgaben als Krankheitsschutz, Energiespeicher, Informationsspeicher, Temperaturregler, und sind für die feinstoffliche Kommunikation zwischen den Pflanzen selbst verantwortlich.

Welche Öle werden als anregende Öle bezeichnet?
Anregende Öle sind Bergamott, Grapefruit, Wacholder, Zitrone, Rosmarin, Minze, Eukalyptus, und Pfeffer grün.

Welche Öle werden als beruhigende Öle bezeichnet?
Beruhigende Öle sind Rose, Neroli, Zypresse, Kamille, Mandarine, Lavendel, Benzoe, Geranie, Majoran, Melisse, Weihrauch, Myrrhe, und Sandelholz.

Welche Öle werden als desinfizierende Öle bezeichnet?
Besonders in Verbindung mit Heilsteinen haben ätherische Öle eine keimtötende- antiseptische Wirkung auf die Organe, die Wohnung, und unsere nähere Umgebung. Viren und Bakterien in der Luft werden von ihnen bekämpft, und säubern den Wohnraumvon Krankheitserregern. Fenchel, Thymian, und Nelke, haben besonders keimtötende, virentötende, und bakterientötende Eigenschaften.

Wie verwendet man Duftöle im allgemeinen?
Duftöle werden im allgemeinen in Duftlampen, in Luftbefeuchtern, in der Waschmaschine, und als Badezusatz verwendet.

Welche Öle eignen sich für ein Erkältungsbad?
Für ein Erkältungsbad eignet sich Eukalyptus, Rosmarin, Thymian, und Pfefferminze.

Welche Öle eignen sich für ein Beruhigungsbad?
Für ein Beruhigungsbad eignet sich Lavendel, Fenchel, und Baldrian.

Welche Öle eignen sich für ein Rheumabad?
Für ein Rheumabad eignet sich Rosmarin, Fichtennadel, und Wacholderbeere.

Welche Öle sollten bei welchem Blutdruck gemieden werden?
Bei Bluthochdruck sollte Thymian, Rosmarin, und Ysop gemieden werden, und bei zu niedrigem Blutdruck Lavendel, und Baldrian.

Wie funktioniert die Aromatherapie?
Die Aromatherapie funktioniert durch die Wirkung der Düfte der ätherischen Öle, durch das Einatmen und Auftragen auf die Haut, und durch die Massage und andere therapeutische Anwendungen.

Wie sollte man ätherische Öle aufbewahren?
Man sollte ätherische Öle auf Grund ihrer leichten Flüchtigkeit bei der Verwendung nur kurze Zeit geöffnet lassen. Ein kühler, lichtgeschützter Ort zur Aufbewahrung wäre von Vorteil.

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