Das Wort Adipositas kommt aus dem lateinischen adeps/fett auch Fettleibigkeit, Fettsucht, Obesitas (selten Obesität; im engl. aber fast nur „obesity“). Es handelt sich dabei um ein starkes Übergewicht. Gekennzeichnet ist dieses Übergewicht, durch eine über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes mit krankhaften Auswirkungen.
Nach der WHO-Definition liegt eine Adipositas ab einem Körpermasseindex (BMI) von 30 kg/m² vor. Es werden dabei drei Schweregrade unterschieden, zu deren Abgrenzung ebenfalls der BMI herangezogen wird. Der Bauchumfang und das Taille-Hüft-Verhältnis sind die Indikatoren für den Anteil von Körperfett und dessen Verteilung. Der sogenannte Body-Mass-Index auch BMI dient als Maß für Übergewicht. Er wird berechnet, indem das Gewicht durch das Quadrat der Größe -in Metern- geteilt wird -kg/m²-. Normalgewicht entspricht einem BMI zwischen 19 und 25 kg/m² Übergewicht (leichte Adipositas) liegt zwischen 25 und 30 kg/m² vor. Von Fettleibigkeit spricht man ab einem BMI von 30 kg/m²
*
Adipositas oder Fettleibigkeit ist eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Körper. Die Adipositas entsteht dann, wenn die Energiezufuhr, vor allem durch fettreiche Ernährung, den Energieverbrauch dauerhaft übersteigt. Adipositas kann zu Folgeerkrankungen und zu einer kürzeren Lebenserwartung führen. Adipositas wird ausgelöst durch die Erbanlage- die genetische Disposition, durch die Ernährung- Lebensweise und mangelnde körperliche Bewegung, durch seelische Faktoren- Einsamkeit, Stress, Depression und Frustration mit Essen als Belohnung und durch einige Krankheiten wie zum Beispiel Cushing-Syndrom, Hirntumore oder Schilddrüsen-Unterfunktion. Nur alleine
*
genetische Disposition macht nicht fettleibig sondern das Zusammenspiel von Disposition (gute Futterverwerter) und Lebensgewohnheiten ist der Grund der letztlich zu Adipositas führt. Es gibt sogenannte Fettverteilungstypen. Man unterscheidet im Hinblick auf die Verteilung des Körperfetts zwischen den weiblichen Fettverteilungstyp (hüftbetonte und oberschenkelbetonte Birnenform) und den männlichen Fettverteilungstyp (stammbetonte oder bauchbetonte Apfelform), welcher bei der Bauchfettsucht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellt. Fettleibigkeit und Übergewicht können zu einer Reihe körperlicher Beschwerden führen. Folgende Symptome können bei Fettleibigkeit
*
auftreten. Bei der Lunge können Atemnot und Kurzatmigkeit anfallsartig und länger als zehn Sekunden anhaltende Atemstillstände (Schlafapnoe-Syndrom) auftreten. Es können orthopädische Probleme wie Rückenschmerzen vor allem in der Lendenwirbelsäule und Kniebeschwerden auftreten, da die Gelenke durch das Gewicht überbelastet werden und sich schneller abnutzen. Außerdem Stoffwechselstörungen (Erhöhte Blutfette- Cholesterin und Triglyceride), erhöhter Blutzucker (erhöhte Harnsäure- Gicht) und seelische Probleme wie mangelndes Selbstwertgefühl. Fettleibigkeit ist ein Risikofaktor für Erkrankungen wie Koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt,
*
Erhöhter Blutdruck (Hypertonie), Schlaganfall (Insult), Arterienverkalkung (Atherosklerose), Diabetes Typ 2 (nicht insulinabhängiger Diabetes), Gicht, Gallensteine (Cholezystolithiasis), Kropfbildung (Struma), Beinvenen-Thrombose (teilweiser oder kompletter Verschluss), Krebserkrankungen, z.B. Brust, Prostata und Gebärmutter und Gelenkschäden (Arthrosen) an Wirbelsäule, Hüftgelenken und Kniegelenken. Die Behandlung von Adipositas verlangt vom Patienten eine lebenslange Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und Lebensgewohnheiten. Aktives an sich arbeiten und akzeptieren des Gewichtsproblems sind die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Die Therapie gliedert
*
sich in drei Grundpfeiler, der Diätberatung, der Verhaltenstherapie und regelmäßige Bewegung. Diätberatung: zum Beispiel Reduktionskostdiät und Trennkostdiät Verhaltenstherapie: das Hungergefühl und Sättigungsgefühl wird neu gelernt, Stress abgebaut und Essstörungen vorgebeugt. Regelmäßige Bewegung: insbesondere Ausdauertraining. Bei fettleibigen Patienten hat das Abnehmen eine enorm positive Wirkung auf die Gesundheit. Durch die Senkung des Cholesterinspiegels wird Folgeerkrankungen wie der koronaren Herzkrankheit, erhöhtem Blutdruck und Arterienverkalkungen vorgebeugt. Bei einer Diät ist es wichtig sich weiter beraten zu lassen um den Diät-Erfolg zu erhalten.
*
Kurzfristige Crashdiäten bringen auf Zeit gesehen nicht den gewünschten Erfolg. Es ist darauf zu achten, daß die Kost einen Fettenergie- Prozentsatz von 20 bis 25 Prozent nicht übersteigt. Wichtig ist es auch viel Bewegung zu machen und Sport zu betreiben. Sollte sich bei Patienten mit Fettleibigkeit trotz dieser Maßnahmen kein zufriedenstellender Gewichtsverlust einstellen, kann in seltenen Fällen eine medikamentöse oder chirurgische Behandlung in Frage kommen.